Was bedeutet Prädiabetes?

Prädiabetes ist eine mögliche Vorstufe des Diabetes, bei dem bereits ein erhöhter Nüchternblutzucker oder eine gestörte Glukosetoleranz vorliegt. Dies ist mit einem Glukosetoleranztest (oGTT) ermittelbar. Die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend auf Insulin. Dadurch verbleibt mehr Zucker im Blut. Bei Menschen mit Prädiabetes treten möglicherweise zunächst keine Symptome auf. Mit der Zeit kann diese Insulinresistenz aber zu Typ-2-Diabetes und allen damit verbundenen gesundheitlichen Problemen führen. Bei Prädiabetes besteht jedes Jahr ein Risiko von fünf bis zehn Prozent, an Diabetes zu erkranken. In etwa 70% der Prädiabetiker erkranken im Laufe Ihres Lebens auch an Diabetes. Mögliche Betroffene haben es aber oft selbst in der Hand, ob es wirklich dazu kommt.

Was sind Symptome und Anzeichen?

Grundsätzlich ist hier zu unterscheiden zwischen messbaren Werten und Wahrnehmungen bzw. Warnzeichen im Alltag. In den meisten Fällen sind erst die messbaren Voranzeichen erkennbar. Andere Anzeichen treten oft erst viel später auf. Bei jedem Verdacht auf Prädiabetes ist ein Besuch beim Arzt und Erstellung eines entsprechenden Blutbefundes anzuraten. Anhand der Blutzuckerwerte kann rasch eine mögliche Vorstufe des Diabetes Typ 2 ermittelt werden. Das Risiko für Prädiabetes sollte nicht unterschätzt werden.

Messbare Voranzeichen von Prädiabetes können sein, wenn:

  • der Blutzucker-Langzeitwert HbA1c bei nahezu jeder Messung zwischen 5,7 und 6,4 liegt
  • im nüchternen Zustand der Blutzuckerwert regelmäßig in einem Bereich zwischen 100 und 125 mg/dl zu finden ist
  • die Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit länger erhöht sind und somit die Glukosetoleranz gestört sein könnte; d.h. die Zellen sprechen weniger gut auf das den Blutzucker senkende Hormon Insulin an.
  • sich die Cholesterinwerte in den oberen Bereichen befinden
  • hohe Triglyzeridewerte vorliegen
  • der Blutdruck hoch ist
  • eine Fettleber diagnostiziert wurde

 

Wahrnehmungen und Warnzeichen:

  • gesteigerter Harndrang
  • häufiges Durstgefühl
  • Erschöpfungszustände
  • Antriebslosigkeit
  • Schwindel
  • „Kribbeln“ in Händen und/oder Füßen
  • Längere Erholungsphasen nach Infektionen oder Erkältungen

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Prädiabetes sind meist im Lebensstil zu finden. Übergewicht und Fettleibigkeit infolge von zuckerreicher Ernährung und Bewegungsmangel tragen erheblich zu dieser Krankheit bei. Weiters können dann noch erbliche Faktoren und Stress ihren Anteil dazu beisteuern. Dadurch können auch schlanke und aktive Menschen trotz einer ausgewogenen Ernährung Prädiabetes und dann infolge auch Typ-2-Diabetes bekommen.

  • Zu wenig Bewegung: Bei körperlicher Aktivität wird viel Energie, vorwiegend durch die Muskeln, benötigt. Dadurch wird viel Zucker aus dem Blut verbraucht. Bei Bewegungsmangel entfällt das und die Blutzuckerwerte steigen an.
  • Die Waage zeigt mehr an: Es ist nicht wirklich bestätigt, wird aber vermutet, dass das Risiko an Diabetes zu erkranken deswegen im Alter steigt, da Menschen hier oftmals an Gewicht zulegen.
  • Die Ernährung ist nicht ausgeglichen: Süßigkeiten erhöhen den Blutzuckerspiegel. Oft wird der „schnelle Hunger“ durch vitamin- und mineralstoffarme Lebensmittel befriedigt. Dadurch fehlt es dann an nährstoffreichen Lebensmitteln. Dem Körper fehlen wichtige Nährstoffe, um sich vor Krankheiten u.a. vor Diabetes zu schützen.
  • Diabetiker in der Familie: Auch nicht wirklich erklärbar, aber tatsächlich steigt das Risiko dadurch. Evtl. könnte es sein, dass Lebensgewohnheiten bei der Ernährung oder körperlicher Aktivität innerhalb der Familie ähnlich sind bzw. beim Aufwachsen mitgenommen werden. Was aber auch immer der Grund ist: Wenn enge Verwandte Diabetes haben, erhöht dieser Umstand das Risiko an Prädiabetes zu erkranken.

Was tun bei Prädiabetes?

Schon einige Änderungen im Alltag können helfen, die Entwicklung von Prädiabetes zu verhindern oder bei einem hohen Anfälligkeitsgrad zumindest deutlich zu verzögern. Lt. eines Forschungsergebnisses der American Diabetes Association (ADD) kann das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken durch die Umstellung des Lebensstils um bis zu 58% reduziert werden.

Wirksame Maßnahmen:

  • Regelmäßige Bewegung. Bereits 30 Minuten am Tag zügiges Gehen ist sehr hilfreich den Abbau von Zucker im Blut zu unterstützen
  • Bei Übergewicht Körpergewicht reduzieren. Bereits 5-7% kann schon deutlich dabei helfen, an Diabetes Mellitus zu erkranken
  • Mit dem Rauchen aufhören. Rauchen begünstigt die Anlagerung von Bauchfett, das erheblich dazu beiträgt den Blutzuckerspiegel zu erhöhen
  • Essgewohnheiten prüfen und ggfls. anpassen. Nicht nur das Verhältnis von gesüßten Speisen zu wirklich nahrhaften Lebensmitteln, sondern auch die Essenszeiten.