Wie funktioniert die Blutzuckermessung?

Diabetiker müssen regelmäßig ihren Blutzucker messen und überprüfen. Die gängigste Art den Wert zu erhalten ist, sich in den Finger zu stechen und das austretende Blut mit einem Blutzuckermessgerät zu testen. Dieser Messwert drückt aus, wie viel Insulin gespritzt werden muss oder hilft den behandelnden Arzt die Wirksamkeit verschriebener Medikamente zu prüfen bzw. anzupassen. Dafür gibt es verschiedenste Blutzuckergeräte.

Blutzucker messen ohne Stechen

Viele Menschen mit Diabetes wünschen sich Blutzuckermessgeräte ohne stechen, um den Blutzucker auf einfachere Art und Weise zu messen. Inzwischen gibt es Geräte, die Vorteile in der Mobilität haben und vorwiegend dafür entwickelt wurden. Nachstehend sind nicht nur Möglichkeiten solcher Blutzuckergeräte angeführt, sondern auch weitere Alternativen. Kein Fingerstechen lässt sich jedoch nicht immer vermeiden. Sind die Werte grenzwertig, empfiehlt es sich meist, diese mit der altbekannten Methode zu überprüfen.

Blutzucker messen mit Urin-Teststreifen

Mittels Urin-Teststreifen kann beim Blutzucker messen stechen vermieden werden. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass nur stark erhöhte Werte angezeigt werden. Präzise Werte können mit dieser Methode nicht erfasst werden. Daher kommt diese Variante eher für Diabetes Gefährdete zur Anwendung. Für bereits Erkrankte ist diese Form der Messung weniger geeignet, da die genaue Höhe des Blutzuckerspiegels nicht angezeigt wird.

Blutzuckerspiegel messen mit dem Fingerspitzen-Test

Der Fingerspitzen-Test wir primär in Labors zur raschen Bestimmung des Blutzuckerspiegels angewendet. Hier wird zwecks Schweißentnahme eine Probeeinheit zwischen Zeigefinger und Daumen gehalten. Die Probeeinheit besteht aus einer Art von fusselfreiem Papier, die dann nach kurzer Zeit rasch entnommen und ausgewertet werden kann. Damit ist Blutzucker ohne stechen messbar. Der Test ist somit nicht mit Schmerzen verbunden und kann mit etwas Übung in etwas mehr als 10 Minuten ein Ergebnis zeigen.

CGM Methode und FGM Methode

Für die Messung des Blutzuckers mit Sensoren sind derzeit zwei Systeme am Markt. Zum Einen das FGM (Flash Glucose Monitoring System) und zum Anderen das CGM (Continuous Glucose Monitoring). Beiden messen mittels Sensoren den Glukosewert und speichern diesen, meist kontinuierlich, oder auch mit einem manuellen Scanvorgang, ab. Bei beiden Varianten ist somit Zucker messen ohne stechen möglich

CGM ist eine kontinuierliche Methode zur Überwachung des Glukosespiegels. Am Oberarm wird ein Sensor über der Haut angebracht, der alle zwei Wochen ausgetauscht werden sollte. Durch die Analyse des Schweißes auf der Haut wird die Konzentration von Wasser, Eiweiß, Hämoglobin und Urea bestimmt. Damit lässt sich dann auch der Blutzuckerwert automatisch bestimmen und auf Wunsch durch optische oder akustische Signalisierungen auf Abweichungen hinweisen. Das regelmäßige Ablesen der Werte kann somit entfallen.

Im Gegensatz zu CGM wird bei der FGM Methode ein Sensor unter die Haut am Oberarm implantiert. Die Blutzuckerwerte werden konstant aus der Zwischenzellflüssigkeit gespeichert. Die Werte können mit einem speziellen Lesegerät oder per App abgelesen werden. Alle 2 Wochen muss der Sensor ausgetauscht werden.

Bei sehr hohen oder sehr niedrigen Blutzuckerwerten sind diese beiden Methoden nur bedingt zu empfehlen. Abweichungen von bis zu 30% sind bei den Messergebnissen möglich.

Schulungen helfen beim Einstieg

Die kontinuierliche Blutzuckermessung erfordert etwas Übung. Sensoren können auch durch Medikamente gestört werden. Um die Messwerte richtig interpretieren zu können, empfiehlt es sich, eine Schulung zu besuchen. Eine der Nebenwirkungen der Verwendung von Sensoren mit engem Kontakt ist, dass es zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommen kann. Trotzdem bieten diese Systeme viele Vorteile. Es ist nicht mehr nötig, sich vor dem Messen mit einem Messgerät in die Finger zu stechen. Diabetiker können jetzt ihren Blutzuckerspiegel in Echtzeit verfolgen und werden benachrichtigt, wenn sie Maßnahmen ergreifen müssen. Die Messgenauigkeit des Sensors kann durch Feineinstellungen, Angabe verschiedener Körperwerte und den Umgebungsbedingungen weiter gesteigert werden. Dazu ist es aber erforderlich, sich mit den Geräten genau zu beschäftigen. Es lohnt sich aber definitiv. Im Idealfall ist es sogar denkbar, den Blutzucker automatisch zu regulieren und das Zuckermessgerät mit einer Insulinpumpe zu kombinieren, um die daraus errechnete Menge Insulin zu injizieren. Teilautomatische Geräte dazu stehen schon zu Verfügung.

Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Ob Sie ein klassisches Zuckermessgerät kaufen müssen, hängt von Ihrem Anwendungsfall und Ihren Ansprüchen ab. Oft wird diese auch vom behandelnden Arzt zu Verfügung gestellt. Wenn Sie die Blutzuckermessung ohne stechen bevorzugen, benötigen Sie wie zuvor beschrieben, ein System zur kontinuierlichen Zuckermessung. Diese Geräte sind recht teuer. Günstigere Alternativen sind aber zu bekommen. Von der Krankenkassa werden diese manchmal auch als Hilfsmittel anerkannt. Wer Anspruch auf eine Verordnung hat, lässt sich am besten in einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt klären.