US-Wissenschaftler der Universität von Texas warnen, dass bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die gleichzeitig Sulfonylharnstoffe und Antibiotika einnehmen, ein erhöhtes Risiko einer Unterzuckerung besteht. Die Wahl des Antibiotikums hat offenbar einen erheblichen Einfluss auf das Risiko einer Unterzuckerung.
Antibiotika erhöhen bei Diabetes die Gefahr einer Hypoglykämie
Menschen mit Diabetes sind oft Stammgäste in der Apotheke, die dort ihr vom Arzt verschriebenes Insulin oder Antidiabetikum sowie Teststreifen und Nadeln abholen. Auch Antibiotika werden häufig verordnet, und das nicht nur bei einer Infektion während der Erkältungs- und Grippesaison. Doch nicht alle Antibiotika sind mit oralen Antidiabetika verträglich. So gibt es beispielsweise Wechselwirkungen zwischen Sulfonylharnstoffen und den Substanzen Cotrimoxazol, Clarithromycin und Levofloxacin. Gerade bei älteren Patienten, Frauen und Patienten mit Begleiterkrankungen ist das Risiko einer Hypoglykämie mit diesen Medikamentenmix höher. Diabetiker, bei denen bereits in der Vergangenheit eine Hypoglykämie aufgetreten war, reagieren ebenfalls empfindlicher auf die gefährliche Kombination.
Mögliche Wechselwirkungen und Alternativen bei der Wahl der Medikamente
Die Einnahme von Antibiotika können die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel von Sulfonylharnstoffen durchaus verstärken und das Risiko einer Unterzuckerung deutlich erhöhen. Dies gilt es unbedingt zu beachten!
Sollte Ihr Arzt Ihnen ein Antibiotikum verschreiben, sollten Sie ihn darauf hinweisen, welche Medikamente sie zur Behandlung von Diabetes nehmen. In den meisten Fällen ist es möglich, auf ein ähnliches Präparat mit einem anderen Wirkstoff zu wechseln. Damit lässt sich das Risiko von Hypoglykämien deutlich verringern. Wenn dies nicht möglich sein sollte, messen Sie Ihren Blutzucker mindestens alle 3 Stunden, damit sie bei deutlich sinkenden Werten rasch gegensteuern können.